Angeln rund um die Donau  
 
  Was ist "catch and release" ? 02.05.2024 08:39 (UTC)
   
 
"catch and release"

Zu Deutsch - "Fangen und Freilassen".

Es bedeutet das Zurücksetzen gefangener Fische.

Lt. Tierschutzgesetz darf einem Tier nicht grundlos Leid zugefügt werden.

Dieses Gesetz wird nicht selten durch die einzelnen Angelvereine fehlinterprätiert und verschärft und führt bei Nichtbeachtung zum Ausschluss aus dem Verein.
Viele Vereine schreiben somit vor, gefangene "Zielfische", die sich ausserhalb einer Schonzeit befinden und das Schonmass überschritten haben, dem Gewässer zu entnehmen !! 

Auch die Naturschutz- und Tierschutzvereine werfen ein besonderes Auge auf den Angler.

Fakt ist - Das Tierschutzgesetz ansich trifft in diesem Fall nur bedingt zu.
Die Fehlinterprätationen der Kläger erlauben jedoch einen Gebrauch von diesem Gesetz.

Was bleibt ist die Grauzone !

Jeder Angler hat das Recht Fische aus seinen Hausgewässern zu entnehmen.
Doch muss jeder gefangene Fisch abgeschlagen werden ?
Gerade bei kapitalen Fängen sollte man sich die Frage stellen, ob es nicht sinnvoller wäre, einen Grossfisch zurückzusetzen, der durch seine Grösse und Wiederstandsfähigkeit seine Art aufrecht erhalten könnte.

Auch bei mittelgrossen Fischen sollte man bedenken dass der Kormoran und viele andere Fressfeinde genau dieses Mittelmass bevorzugen.
Somit sind Fische dieser Grösse am stärksten gefährdet und ohne "mittelgrosser Fische" gibt es auch keine Giganten mehr sondern nur noch Kleinfisch.

Auch unsere Nachkommen sollten die Möglichkeit haben, dem wunderschönen Hobby "Angeln" nachgehen zu können.


Welche Vorraussetzungen gelten beim Zurücksetzen eines Fisches ?

Am entscheidensten sind für das Überleben eines zurückgesetzten Fisches Drillzeit, Landezeit und die Versorgungszeit ausserhalb des Wassers.
Viele Angler bevorzugen peinlichst feines Geschirr beim Angeln um einen langen Drill zu rechtfertigen.
Andere fotografieren den Fisch aus allen Perspektiven.
Dabei wird vergessen dass der Fisch an Land nicht atmen kann, seine Schleimschicht austrocknet und durch übermässigen Berührungen beschädigt wird.

Dies erhöht die Mortalität des Fisches enorm !

Desweiteren aghängig von der Drillzeit ist die Jahreszeit.
Fische die im Winter ihren Kreislauf zurückschrauben, um möglichst wenig Reserven zu verbrauchen, werden durch zu lange sowie zu schnelle Drills durch gewaltsames Hochpumpen stark gefährdet.
Der Kreislauf des Fisches versagt !

Man muss immer beachten um welche Fischart es sich handelt.
Nicht alle Fische haben eine vergleichbare Sensibilität.
Hier eine kleine Tabelle: ****** = höchste Sensibilität

- Welse             *
- Karpfenartige  **
- Hecht              ***
- Barsche          ****
- Salmoniden    ******

...um die häufigsten Angelfische zu nennen.

Bei der Landung muss sorgfältig darauf geachtet werden, dass der Fisch nicht auf dem Boden landet.
Sandiger Boden z.B. wäre für die Schleimschicht des Fisches absolut schädlich !
Auch die trockenen Hände des Anglers beschädigen die Schleimschicht massiv. Daher immer Hände mit Wasser befeuchten !
Bei Raubfischen ist die Handlandung neben dem gummierten Keschernetz die schonendste Methode.
Bei kapiten Fischen empfiehlt sich eine Abhakmatte unterzulegen.

Bei Montagen wie der Selbsthakmontage sitzt der Haken in der Regel immer sauber vorne im Mundwinkel.
Durch andere Systeme sitzen die Haken oftmals ungünstig.
Hier ist genaue Kenntnis gefragt.
Ein falscher Handgriff könnte den Fisch gefährlich verletzen.
Spezielles Blauspray kann hier helfen Infektionen zu vermeiden.
Blutet ein Fisch massiv aus dem Rachen, wäre ein Zurücksetzen nicht mehr möglich !

Während des Zurücksetzens braucht der Fisch meist Zeit, wieder seine Kräfte zu sammeln. Andere düsen sofort davon.
Man sollte den Fisch am Gewässerrand noch etwas stabilisieren, vorwärts durchs Wasser schieben, damit er sofort genügend Sauerstoff bekommt.
Ist der Fisch fit genug, flüchtet er meist von selbst mit kräftigen Schwanzflossenschlag aus dem Griff des Fängers.

Böse Blicke auf den Releaser

Als Releaser wird man meistens in jeder Hinsicht als Tierquäler abgestempelt.
Auch Mitangler, die generell ihre maßigen Fische entnehmen, reagieren bei dem Thema oftmals kopfschüttelnd.
Argumente wie: "Der Fisch erlebt unnötig Stress" sind die Regel.
Aber sitzen wir nicht alle im gleichen Boot ??
Erlebt ein Fisch, der nach dem Drilll betäubt und verwertet wird nicht den selben Stress, als ein Fisch der anschliessend in sein Element zurückgesetzt wird ?
Ist es aus der Sicht des Fisches akzeptabler, nach dem Drill getötet zu werden, als anschliessend zurückgesetzt zu werden und vielleicht dadurch weitere schöne Jahre am Leben teilnehmen zu dürfen ??
 
Ach ja, eine Henne in der Legebatterie, ein Schwein beim Schlachter usw. erleben sicher nicht weniger Stress, als ein Fisch, der bei weitem eine niedriger Schmerzschwelle besitzt und mal eben 2 - 15 Minuten an der Angel zappelt.


Noch ein paar Worte...

Ich finde jeder sollte selbst entscheiden was er mit seinen Fängen anstellt.
Keiner sollte dem Anderen böse sein, nur weil er mehr Fische entnimmt als der Andere.
Gesetze die ein C&R vorschreiben sind hier ebenso unangebracht, als ein generelles Verbot Fische zurückzusetzen.

Hier helfen weder Verbote noch Pflichten - sondern Verstand und Tolleranz !






 
  Übersicht
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  Donau (Regensburg bis Neustadt)
Ideal für Fliegenfischer und Feederfans !
Zahlreiche Kiesbänke und vereinzelte Buhnen.
Welse, Zander, Döbel, Schied, Huchen, Barben, Nasen > hier sind alle Schuppenträger vertreten.
  Altmühl (Rhein-Main-Donau-Kanal)
Vor allem interessant für Wels- , Zander- und Karpfenspezis !
Ansich ruhiges Gewässer mit teils regem Schiffsverkehr.
  Abens
Schmaler langsam bis rasch fliessender Fluss, der sich wild durch Flur und Fauna schlängelt.
Hier ist Fussmarsch und festes Schuhwerk angesagt.
Fliegenfischer, Karpfenagler, Spinfischer...
Hier ist jeder richtig !
  Irnsinger Altwasser (ehem.Baggersee)
Ehemaliger Baggersee > seit 2009 Verbindung zur Donau hergestellt (ca. 33 ha).
Ob auf Raubfisch oder Karpfen > auf beides empfehlenswert.
  Mauerner Baggersee (Ortsmitte)
Vor allem Karpfenfischer kommen hier auf ihre Kosten !
Die ca. 9 ha. besitzen hier ausreichend Fisch.
Besonders als Gastangler ist man hier richtig !

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